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Luft -2 Grad Celsius, Wasser 3 Grad Celsius. Der Wind bläst einem kalt um die Ohren, die Zehenspitzen werden langsam taub, und die vereisten Rutenringe nerven einfach nur noch. Dennoch muss man mit dem Kayak auf’s Wasser, denn genau jetzt ist die richtige Zeit für kapitale Hechte! Und uns kann definitiv nur eine dicke Eisschicht auf dem Wasser stoppen!

Mit sechs Mann ging es Richtung Rügen, die ersten fuhren bereits um Mitternacht los und schoben um 6 Uhr morgens ihr Jackson Kayak auf das Wasser. Die anderen machten sich ein paar Stunden später auf den Weg und wurden bereits während der Fahrt von 80+ und 90+ Fangmeldungen per WhatsApp bombardiert. Das klang vielversprechend, also Fußpedal noch ein bißchen runtertreten und ab auf die Insel!

Kurze Zeit später waren auch wir am Wasser, das Wetter war recht vielversprechend, gegen die Kälte musste man sich allerdings verdammt gut anziehen. Schnell noch das Echolot an die Rebelcell Batterie stöpseln, die Lesath/Twinpower-Combo startklar machen und dann hiess es ‘Feuer frei!’. Bereits die ersten Würfe brachten Nachläufer und ein paar mittlere Hechte in die Boote. Gefischt wurden Gummis ab 16 cm Größe, bei mir zum Beispiel der Shad Teez von Westin in der Farbe Headlight – mein absoluter Lieblingsköder. Und nach knapp zwei Stunden wurde genau dieser Köder Opfer eines brutalen Angriffs. Ich bemerkte sofort, dass es ein guter Hecht sein muss, realisierte es aber erst, als ich ihn das erst Mal an der Wasseroberfläche sah. Alter Schwede, was für ein Brocken! Ich war wahnsinnig erleichtert, als ich ihn auf dem Boot hatte und freute mich über eine neue PB!

Meine Konzentration war erst einmal ein wenig im Keller, so dass ich mal eben kurz mit meinem Coosa FD zu Jens steuern wollte. Wir machten eine Drift nebeneinander, um ein bißchen zu schnacken, als plötzlich bei Jens ein knallharter Biss kam. Großes Staunen, als er die Schönheit in sein Kilroy zog und wir das Maßband ansetzten: fette 120 cm! Neue PB für Jens! Und fast zeitgleich ein schöner 109 cm Fisch bei Daniel auf dem Coosa. Was für ein Tag!

Der nächste Tag startete gleich morgens um halb neun mit einem 105 cm Fisch auf Thorsten’s Kraken. Und wenige Zeit später war die Rute von Kai im Halbkreis gebogen. Im Kescher landete ein traumhafter 112 cm Hecht und damit neue PB für Kai! Da war es auch nicht schlimm, dass sich die Zähne vom Hecht tief in den Daumen von Kai bohrten und eine klaffende Wunde hinterliessen. Aber dafür gibt es ja den guten alten Sekundenkleber. Operiert wird auf dem Wasser.

Keine Stunde verging, da konnte Jens noch einen genau 100 cm langen Hecht überlisten. Und kurz darauf verlor er einen weiteren Brocken des gleichen Kalibers direkt am Kayak. Jeder dachte nur: „Läuft bei uns!“. Hatten wir jetzt für Sonntag unser Pulver verschossen? Das Wetter zumindest meinte es nicht allzu gut mit uns. Kurz nach Sonnenaufgang überraschte uns ein kleiner Schneesturm, der dann in Hagel und Regen überging. Ganz zu schwiegen von der beissenden Kälte. Den Fischen war es aber anscheinend egal, denn Thorsten hatte bereits nach wenigen Würfen einen 103 cm Hecht auf dem Kayak! Es folgten noch einige 80+ und 90+ sowie unzählige kleinere Hechte, bevor es dann wieder auf die Autobahn Richtung Bremen ging.


Ein Wochenende mit 7 Meterhechten und 3 neuen PB’s erlebt man nicht allzu oft auf dem Wasser. Für uns ein absolut perfektes Wochenende, an das wir noch lange zurückdenken werden!